14.02.2012

grosse männer

heute habe ich eine mail von meinem quasi exmann erhalten. er bat mich bereits vor ca. zwei wochen die scheidungspapiere zu unterzeichnen und meiner mutter zu geben (ja, tatsächlich, da sie ein restaurant führt und er nach wie vor häufig bei ihr zu gast ist), was ich "brav" getan habe. nun habe ich doch heute - wie passend am valentinstag - eine mail von ihm erhalten, in der er schreibt, dass er ab samstag in den ferien weilt und mich drum bittet, die papiere entweder wieder zu holen und selbst abzuschicken, oder ihm in den briefkasten zu legen.
wie aufmerksam, wie passend, wie nett... nun ja, hab ihm kurz geantwortet und ihm mitgeteilt, dass er die papiere selber holen könne, da ich am heutigen tag auf botengänge für ihn zu verzichten gedenke... zickig? dennoch, was ist mit den heutigen männern bloss los? wo bleiben die manieren eines gentlemans, wo bleibt der gegenseitige respekt, wo sind die leidenschaftlich lodernden liebesschwüre geblieben, die auch so gemeint sind?
ablenkung und ein kleiner hoffnungsschimmer finden sich im wundervollen werk liebesbriefe grosser männer ...

daher möchte ich euch am heutigen tag der liebenden einen brief von beethoven mitgeben, dessen schlussworte spätestens seit dem zweiten sex and the city film weltberühmt sind:


Guten Morgen am 7. Juli.
Schon im Bette drangen sich die Ideen zu Dir, meine Unsterbliche Geliebte, hier und da freudig, dann wieder traurig, vom Schicksale abwartend, ob es uns erhört – leben kann ich entweder nur ganz mit Dir oder gar nicht, ja, ich habe beschlossen, in der Ferne so lange herumzuirren, bis ich in Deine Arme fliegen kann und mich ganz heimatlich bei Dir nennen kann, meine Seele von Dir umgeben ins Reich der Geister schicken kann – ja leider muss es sein, Du wirst Dich fassen umso mehr, da Du meine Treue gegen Dich kennst, nie eine andre kann mein Herz besitzen, nie – nie – o Gott, warum sich entfernen müssen, was man so liebt, und doch ist mein Leben in W., so wie jetzt, ein kümmerliches Leben. – Deine Liebe macht mich zum Glücklichsten und Unglücklichsten zugleich – in meinen Jahren jetzt bedürfte ich einiger Einförmigkeit, Gleichheit des Lebens – kann diese bei unserm Verhältnisse bestehn? – Engel, eben erfahre ich, dass die Post alle Tage abgeht – und ich muss daher schließen, damit Du den B. gleich erhältst – sei ruhig, nur durch ruhiges Beschauen unsres Daseins können wir unsern Zweck, zusammen zu leben, erreichen – sei ruhig – liebe mich – heute – gestern – welche Sehnsucht mit Tränen nach Dir – Dir – Dir, mein Leben – mein Alles – leb wohl – o liebe mich fort.
– Verkenne nie das treuste Herz Deines Geliebten
ewig Dein
ewig mein
ewig uns.

weiterhin HAPPY VALENTINE'S DAY!!!

herzlich re

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